Geschichte

In Ingolstadt begann das Spiel mit der Sonne und dem Aufwind

in den Jahren 1931/32. So waren unter den Gründungsmitgliedern des ersten Ingolstädter Segelflug- Sportvereins, der dem Bayerischen Luftsportverband angeschlossen war, sowohl erfahrene Flieger des ersten Weltkrieges als auch Abenteuersuchende junge Leute. Die älteste Generation der heutigen Segelfliegerpiloten hat fast ausschließlich ihre ersten Luftsprünge noch in Gleitern geübt, die aus Holz, Spannseilen und Bespannstoff gebaut waren. Man startete mit dem Gummiseil, zuerst auf ebener Wiesenfläche, dann auf kleinen Hängen und steigerte die Höhe je nach Können des Piloten. Seinerzeit flog man auf dem Exerzierplatz, heute steht dort das Audi-Werk. Dann ging es auf Anhöhen nördlich der Stadt, dem Eixelberg bei Kösching, dem heutigen Truppenübungsplatz bei Hepberg und anderen umliegenden Hügeln. Die Fortgeschrittenen besuchten Lehrgänge auf dem Hesselberg.

Oktober 1950 wurde der Aero-Club Ingolstadt e.V. gegründet.

Die lange Pause wegen des Krieges und des daran anschließenden Verbots des Segelfliegens war überwunden. Nun begann der Wiederaufbau. Der Kauf einiger Fluggeräte und der Bau des Schulgleiters vom Typ SG 38 machte den Verein rasch zu einem begeisterten Team. Da man damals noch kein eigenes Fluggelände nutzen konnte, waren die Ingolstädter als Gäste bei umliegenden Flugplätzen gern gesehen. So wurde zwischenzeitlich auf einem Fluggelände in Eichstätt oder dem heutigen Nato-Flugplatz in Manching geflogen. Natürlich hatte das auch den Vorteil, dass man sich mit Flugzeugen oder anderen Gerätschaften ergänzen konnte. Doch bald stieg die Anzahl der Fluggeräte und deren Transport zu den Flugplätzen wurde immer mühsamer. Anfang der 60iger Jahre machten sich die Ingolstädter Segelflieger auf die Suche nach einem eigenem Fluggelände mit Unterstellmöglichkeit für die Flugzeuge. Viele Gelände wurden erprobt, bis man endlich das – seinerzeit weit außerhalb des Stadtgebietes liegende – Gelände südlich vom Adelmannsberg fand.

1965 wurde das heutige Segelfluggelände Ingolstadt – Etting von der Regierung von Oberbayern zugelassen. Die Startbahn konnte nun angelegt werden. Drei Jahre später wurde die lang ersehnte Flugzeughalle aufgebaut und im Jahr 1972 das Fliegerheim fertig gestellt. Der Tatendrang und der Fleiß der Mitglieder war unermüdlich...

Von dort aus wurden seither zahlreiche Segelflugsport-Leistungen erreicht...

So gelang es erstmals - schon in den 80iger Jahren - drei Vereinsmitgliedern, die bis dahin für unerreichbar erscheinende Streckenflugmarke von 1000 km zu überfliegen. Auch Durchschnittgeschwindigkeitsrekorde über Streckenflüge wurden von unserem Fluggelände aus platziert!

Die technischen Verbesserungen der Flugzeuge, die in weltbester Qualität exklusiv in Deutschland entwickelt und gefertigt werden, ermöglichen leistungsstarkes und umweltbewusstes Fliegen. Aus partnerschaftlichen Gründen machte sich der

AERO – CLUB INGOLSTADT seit vielen Jahren zur Auflage, am eigenen Fluggelände, Motor- oder Hilfsmotorgetriebene Flugzeuge nur mit „blauem Engel“ zu fliegen. Diese Kennzeichnung für Fluggeräte, die den erhöhten Lärmschutzanforderungen nachkommen, haben wir trotz erheblichem finanziellen Aufwand für andere Propeller und Schalldämpfer erfüllt, obgleich diese nicht gesetzlich vorgeschrieben sind.

Die Piloten nutzen - je nach Wetterlage – die Flugzeuge zu Hochleistungsstreckenflügen oder Übungsflügen. So sind „Spazierflüge“ in den Bayerischen Wald, zur Schwäbischen Alb oder Fränkischen Schweiz keine Seltenheit mehr. Die Hochleistungsstrecken, die meist in Dreiecksform geflogen werden, führen über die Schwäbische Alb zum Schwarzwald, „hinauf“ am Odenwald vorbei zum Spessart und anschließend quer über die fränkische Schweiz bis in den südlichen Bayerischen Wald. Diese Steckenflüge kann der Pilot mit vorgeschriebener Dokumentation belegen und sie, abhängig vom Flugzeugtyp, mit einem jeweiligen Index bewerten lassen. Die erreichte Punktzahl der drei besten Flüge einer Saison ergeben den Rangplatz in der Deutschen- bzw. Bayerischen Meisterschaft im Streckensegelflug...

Für viele Piloten bedeutet das Segelfliegen auch für einige Stunden Entspannung, loslösen vom Leistungsstress und vergessen alltäglicher Dinge...

Natürlich bilden wir auch den „Segelflieger/in von morgen“ in unserem Verein aus oder führen Gastflüge durch, um auch Ihnen die Chance zu geben das Gefühl kennen zu lernen wie es ist,

...das Spiel mit der Sonne und dem Aufwind!